Geschriebenes

Eins im Ganzen

Er blickt auf. Nachdem die Augen so viele Worte trafen auf windbewegtem Papier verschwimmt die salzige überhelle Weite. Ein paar Lidschläge dauert es, bis der Horizont hinter den Wogen die Ferne freigibt. Spinozas Worte gleiten aus der Hand. Auf den Seiten bleibt nur der Schatten ihrer selbst zurück. Sie haben sich vom Papier gelöst und …

Orion

Du, Orion, hast dich am dunklen Zelt aufgespannt. Thronst über den Wäldern, den Lichtern, den Schlafenden. Deine Anmut bleibt einsam doch nicht ohne Sinn. Ich trete in die kühle Nacht von Träumen geweckt und geflohen. Bei dir finde ich mich. Finde zu allem. Du stillst meine Sehnsucht. Du ziehst mich ins Tiefe, ins Endlose, in …

Weltenreise

Auf Reisen unentwegt. Im Außen, um das Vergängliche zu erkunden. Reiz der Ferne. Das Unbekannte. Gleichsam Flucht vor dem, was ist. Auf der Suche nach dem Bess’ren. Wenn auch nur für Augenblicke. Segensreiche Zeit, die uns das ferne Land versagt. Die neue Reise, auch die beschwerlichste, führt den kurzen Weg nach Innen ins fernste Land. …

Wiedergeburt

Die Nacht weicht träge dem zaghaften Licht der verschlafenen Sonne, die noch tief im Osten steht. Sanft tastet sich der junge topasblaue Schimmer am Horizont entlang, um bedächtig das Licht der Sterne hinter seinen Schleier zu ziehen. In träumende Stille ist noch alles getaucht, ehe die ersten Vogelstimmen davon künden, dass sich alles Lebendige dem …

Geschlossene Gesellschaft

Leere in den Straßen Gassen. Beschilderte Türen verwehren Einlass. Laternen werfen ihren Schein nutzlos auf sauberen Asphalt. Eine Katze schlendert angstfrei ohne Umsicht übern Platz. Zarter Hauch von frischem Schnee verweht vom sanften Wind bewegt und keine Spuren trüben ihn. Verschobenes Leben hinter hellen Fenstern wo trübe Sinne klagen und ersehnen der Freiheit Gesicht. Gut, …

Seelenweg

Werde leicht wirf ab und heile auf dass der schwere Schritt sich wandelt in leichten Gang. Auf dass die Blumen am Wegesrand nicht unnütz blühn und duften das Jetzt zu feiern in allen Farben. Jeder Schritt und noch so klein ist heilig heilt um zu werden wer du bist. JH

Zeitloses, unendliches Bewusstsein

Der Abend brachte eine feuchte Kühle mit. Sie hatte sich schnell im Tal oberhalb des Flusses ausgebreitet, während noch ein letztes schwaches Licht des Tages wie erlischende Glut die höchsten Kanten der felsigen Berge streifte. Das Loblied der Vögel auf den Tag hatte sich allmählich in den Wäldern verflüchtigt. Nur das rauschende Wasser begleitete den …

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